Region und Geschichte

Heiligkreuz, der geschichtsträchtige Wallfahrtsort:

Der Weiler Heiligkreuz liegt auf 1127 Meter über Meer, gehört politisch zur Gemeinde Hasle/LU, unweit der Gemeinde Schüpfheim, dem Hauptort des Entlebuchs, im Haupttal zwischen Luzern und Bern. Der Ort ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen und kann ganzjährig zu Fuss oder mit motorisierten Fahrzeugen erreicht werden. Heiligkreuz liegt etwa 40 Kilometer von Luzern entfernt und ist von hier aus mit dem Fahrzeug oder je nach Fahrplan mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in zirka 50 Minuten erreichbar. Von Bern beträgt die Distanz rund 60 Kilometer und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in zirka 1 Std. 40 Min. erreichbar.

Die Entstehungsgeschichte der Wallfahrtskirche «Heiligkreuz» reicht bis ins Spätmittelalter zurück. 1241 wurde eine kleine Kapelle und ein Eremitenhaus errichtet. 1588 wurde das heutige Gotteshaus erbaut, 1753/54 erhielt die Wallfahrtskirche ihre heutige Ausgestaltung. Neben der Kirche steht das Kapuzinerhospiz, wo der Wallfahrtspriester wohnt.

Die im 11./12. Jahrhundert spürbare Bewegung für eine vertiefte evangelische und apostolische Lebensweise hat wesentlich zum Aufkommen des Zisterzienserordens beigetragen. In vorwiegend unbesiedelten Gegenden entstanden Hunderte von Klöstern, wo Gebet, Handarbeit und Armut gepflegt wurden.

Es ist dokumentarisch belegt, dass sich ein paar Brüder des Zisterzienserklosters Sankt Urban im Jahr 1344 auf dem abgelegenen Ort Heiligkreuz im Entlebuch niederliessen. Dieses eigenartige religiöse Phänomen entspricht der damaligen mystischen Frömmigkeit, wie es uns von Bruder Klaus bekannt ist.

Nach rund 150 Jahren verschwanden die Zisterzienserbrüder von Heiligkreuz so unauffällig, wie sie zuvor gekommen waren. Die Luzerner Obrigkeit, welche die Vogteigewalt über das Entlebuch ausübte, verfügte, dass Kapelle, Brüderhaus mit dem umliegenden Land und Wald fortan durch die Pfarreien der Talschaft zu verwalten waren.

In der Folge entwickelte sich Heiligkreuz zum Wallfahrtsort, zumal der Kirchenschatz eine Kreuzreliquie aufwies, die wohl von den Kreuzverehrenden Zisterziensern zurückgelassen wurde. Der dem Entlebuch gehörende Besitz trug dazu bei, dass sich die Leute nicht nur aus religiösen, sondern auch aus anderen Gründen auf Heiligkreuz zusammenfanden. Erwähnt seien insbesondere die dort vereinbarten Postulate der Entlebucher 1653, die zum Bauernkrieg führten.

Die 1480 belegte Heiligkreuzkapelle wurde 1593 erweitert; 1753 barockisierte der Luzerner Baumeister Jakob Singer das Gotteshaus, wie es noch heute erhalten ist. Der national geschützte Ortskern mit Kirche, Kurhaus, Hospiz und Mehrzweckgebäude, die beeindruckend lebendig gebliebene Tradition des Wallfahrens sowie der beliebte Treffpunkt für Sportler und Touristen bringen zum Ausdruck, dass sich hier während Jahrhunderten etwas entwickelt hat, das eine ungewöhnlich starke Ausstrahlung aufweist. Die Gebäulichkeiten, wie Kirche und «Hotel Kurhaus Heiligkreuz», werden von einer Pflegschaft, die von allen Talpfarreien getragen werden, verwaltet.

Die Idee der Erhaltung und lebendigen Nutzung des überregionalen Wallfahrtsortes ist erklärtes Ziel der Pflegschaft Heiligkreuz. Der traditionsreiche Weiler, gelegen in einer fast unberührten Landschaft, soll weiteren Generationen erhalten bleiben.

Bereits 1753 wurde auf Heiligkreuz ein grosses Wirtshaus erbaut, das später zu einem Kurhaus für Luft- und Molkekuren ausgebaut wurde. 1985 wich das alte Wirtshaus einem gelungenen Neubau.

Das heutige «Hotel Kurhaus Heiligkreuz» ist heimelig eingerichtet und bietet angenehmen Komfort für Sommer- und Wintertouristen, die sich sportlich mit Wandern oder Skilaufen betätigen wollen, und Pilgern, die die Ruhe des Wallfahrtsortes und der Natur suchen, um sich geistig aufzufrischen.

Das Haus liegt sehr ruhig und verfügt über eine sehr schöne Aussicht auf die umliegende Voralpenbergwelt. Ebenerdig ist eine rustikale Gaststube eingerichtet, die 60 Personen Platz bietet. Daneben bietet das gediegene Entlebucher Stübli Platz für weitere 30 Personen. Bei schönem Wetter wird die Sonnenterrasse mit ihren 160 Plätzen gerne genutzt. Des Weiteren verfügt das Gasthaus über Räumlichkeiten für Konferenzen und Seminare. Die Räumlichkeiten können Gesellschaften bis zu 200 Personen aufnehmen.

In 23 heimelig eingerichteten Zimmern mit Dusche/Bad und TV können bis zu 52 Gäste aufgenommen werden, die einen längeren Aufenthalt im Ort Heiligkreuz vorsehen. Die ruhige Lage ist bestens geeignet für Gäste, die in der stillen Natur Erholung suchen.

Das ganze Gebäude ist behindertenkonform gebaut und verfügt über eine hauseigene Sauna. Für die Kinder gibt es in unmittelbarer Nähe einen grossen Kinderspielplatz. Das «Hotel Kurhaus Heiligkreuz» liegt direkt neben der Langlaufloipe und dem Heiligkreuz-First Skilift, mit dem man in schneereichen Wintern zum Berghaus First gelangt und so dem Skisport frönen kann. Im Sommer findet man zahlreiche Wander- und Spaziermöglichkeiten.

Seit September 2001 ist die Region Entlebuch als Biosphärenreservat durch die UNESCO anerkannt. Die Urlauber erwartet sanfter Tourismus in einer einmaligen Kulturlandschaft. Die verantwortliche Trägerorganisation der UNESCO Biosphäre Entlebuch hat und will weitere besonders schonende Tourismuskonzepte entwickeln, die zum einen die Schönheit der Landschaft zugänglich halten und zum andern den Schutz der Region berücksichtigen. Bereits sind beachtliche Erfolge zu verzeichnen. Entlebuch hat sich zu einer Modellregion für den sanften Tourismus entwickelt.

Mitten in dieses Konzept ist der Wallfahrts- und Kurort Heiligkreuz eingebettet. Gerade dieser Standort bietet sich an für die Umsetzung eines sanften Tourismus.

Ein Projekt der UNESCO Biosphäre Entlebuch ist der zirka 500 Meter lange Seelensteg. Dieser führt durch den nicht mehr forstwirtschaftlich genutzten «Hundsboden»-Wald um Heiligkreuz und soll eine andere Art von Meditation und Zusammenführung von Mensch und Natur aufzeigen. Mit einem einfachen Holzsteg (Seelensteg) ermöglicht sie eine neue, in der Schweiz einmalige «menschliche Nutzung».

Der Seelensteg wird über eine Brücke als symbolische Verbindung zweier Welten erreicht. Der reizvoll angelegte Rundweg führt durch einen märchenhaften Heidelbeer- und Farnwald mit einzigartigen Natur- und Lebensbildern. Über diesen leicht erhöhten Holzsteg schreitend, wird die Natur aus einer neuen, ungewohnten Perspektive wahrgenommen. Ganz ungewollt taucht man ein in eine sinnlich-ehrfürchtige Begegnung mit der Schöpfung, und auf einmal werden alltägliche Bilder, Geräusche und Gerüche bewusst wahrgenommen. Der Seelensteg will Ausgleich zur hektisch und multimedial geprägten Welt sein.

Der Wald dient als Ort der Mitte und der Kraft. Seine Dynamik versinnbildlicht Werden, Sein und Vergehen. In der Sprache und in den Bildern des Waldes entdeckt der Mensch sein eigenes Leben und erfährt die Nähe seines Schöpfers.

Als Väter des Seelenstegs gelten Urs Felder, Förster und Waldpädagoge, Landwirtschaft und Wald Kanton Luzern, Hans Stöckli, Katechet Schüpfheim, und Beat Burren.

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